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Umschulung, Quereinstieg oder nochmal eine Ausbildung?

Ihr seid gerade fertig mit eurer Berufsausbildung und konntet während der letzten 2 oder auch 3 Jahre feststellen, dass dieser Beruf euch eigentlich gar nicht interessiert. Welche Möglichkeiten ihr habt, würden wir euch hier gerne vorstellen. Natürlich habt ihr viele verschiedene Möglichkeiten. Wir begrenzen uns jedoch auf drei bestimmte.

Die Umschulung: Erstmal sollte man natürlich wissen, was eine Umschulung ist, um zu schauen, ob das der Weg ist, den man einschlagen möchte. Unter Umschulung versteht man die Aus- bzw. Weiterbildung für eine andere als die vorher ausgeübte oder erlernte Tätigkeit. Kenntnisse und Erfahrungen aus der vorigen Tätigkeit erlauben oft eine Verkürzung der Ausbildung zum neuen Berufsbild gegenüber einem Anfänger. Per Definition klingt die Umschulung erstmal nach einer guten Methode, um den Beruf zu wechseln, sie birgt jedoch auch einige Schwierigkeiten. Zum Beispiel sind bei der Verkürzung der Ausbildungszeit die fehlenden Lerninhalte per Selbststudium zu erlernen, ihr müsst euch also ein Ausbildungsjahr komplett selbst beibringen, da ihr genau die gleiche Prüfung schreibt, wie auch alle anderen in diesem Ausbildungsberuf. Außerdem ist es schwierig aus dem finanziellen Aspekt heraus. Eine Umschulung staatlich gefördert zu kriegen kann sich als Mienenlauf herausstellen. Prinzipiell kann man, wenn man als unvermittelbar gilt oder auch eine chronische Krankheit die Weiterarbeit im momentanen Beruf unmöglich macht bei der Agentur für Arbeit eine Umschulung beantragen. Die Genehmigung dazu liegt jedoch als Einzelfallentscheidung bei dem zuständigen Sachbearbeiter. Dazu muss man noch sagen, dass es eine Kann-Entscheidung ist. Das bedeutet, dass ein gestellter Antrag mit offensichtlicher Begründung trotzdem abgelehnt werden kann. Die Umschulung hat natürlich nicht nur negative Aspekte, die verkürzte Ausbildungszeit fördert einen schnellen Einstieg in das Berufsleben, man kann gegebenenfalls mehr Geld verdienen und in der Richtung arbeiten, die einen mehr reizt. Als Fazit würden wir sagen, dass eine Umschulung eine gute Möglichkeit ist, jedoch auch mit vielen Schwierigkeiten verbunden. Es gibt eindeutig leichtere und bessere Wege, um den Beruf zu wechseln.

Der Quereinstieg: Als Quereinsteiger bezeichnet man eine Person, die aus einer fremden Branche in ein neues Betätigungsfeld wechselt, ohne die für diesen Beruf sonst allgemein übliche Ausbildung absolviert zu haben. Der Quereinstieg bietet auch einige Vor- und Nachteile. Zum Beispiel bekommt ihr von Anfang an richtiges Gehalt und müsst euch so keine Sorgen um den erreichten Lebensstandard machen. Außerdem lernt ihr direkt aus der Praxis, was einigen leichter fällt. Als Nachteil kann man die Suche einer Arbeitsstelle dabei bezeichnen, der Quereinstieg wird bei vielen Arbeitgebern nicht gerne gesehen. Der Arbeitgeber sieht dabei den enormen Aufwand, die Kosten während der etwas längeren Einarbeitung und das fehlende Grundwissen für diese Stelle. Allgemein ist es zu empfehlen sich in einem Berufsfeld umzuschauen, welches dem eigentlichen Ausbildungsberuf ähnlich ist, so hat zum Beispiel ein Verkäufer in der Elektrotechnik schlechte Chancen per Quereinstieg. Ihr müsst euch auf jeden Fall auf eine intensive Lehrreiche Zeit einstellen, wenn ihr den Berufswechsel per Quereinstieg wagt, meist wird ein Quereinstieg durch Selbststudium, Intensivkurse und Lehrgänge begleitet, sodass ihr in kürzester Zeit die Fähigkeiten besitzt, die Mitarbeiter mit passender Ausbildung in diesem Bereich bereits besitzen.

Die zweite Berufsausbildung: Eine Ausbildung ist eine Bildungsmaßnahme, bei der Kenntnisse und Fähigkeiten vermittelt beziehungsweise entwickelt werden und deren Abschluss zur Aufnahme einer bestimmten Tätigkeit qualifiziert. Seid ihr euch sicher, dass der Bereich und ähnliches euch nicht interessieren, dann ist vielleicht die zweite Ausbildung eine Chance. Falls ihr eine zweite Berufsausbildung anstrebt, müsst ihr euch auch hier der pros und contras bewusst sein. Ihr müsst euch nochmal zwei, drei oder auch dreieinhalb Jahre mit geringerem Gehalt zufriedengeben und euch dadurch auch weiterhin noch etwas einschränken. Natürlich besteht da auch die Möglichkeit die Ausbildung zu verkürzen und so etwas einzusparen. Was mich schon zum nächsten Nachteil bring, ihr beginnt die neue Ausbildung dadurch etwas später als die meisten anderen und seid damit auch deutlich später fertig und im Berufsleben. Ein weiterer Vorteil sind die Subventionen die Auszubildene bekommen, ab einem bestimmten alter könnt ihr zum Beispiel noch Wohngeld beantragen, wenn ihr allein wohnt oder auch die günstigere Fahrkarte kann eurem Geldbeutel einiges an Geld sparen. Stellt man die Vorteile den Nachteilen gegenüber sieht man, dass die Ausbildung eine gute Möglichkeit ist sich nochmal neu zu orientieren.

Im Endeffekt ist es natürlich von eurer Situation abhängig. Überlegt euch am besten schon vor Ende der Ausbildung, ob ihr diesen Beruf ausüben wollt oder nicht. Dann habt ihr auch noch die Zeit, um euch auf die Suche nach etwas Neuem zu machen.

Von Jean-Luc